Talente aus Lateinamerika
Wir haben das Talentproblem überall in Europa schon lange erkannt: Die sinkende Geburtenrate, die Alterung der Bevölkerung und der Mangel an Bewerbern für die MINT-Berufe.
Sollen wir über die Internationalisierung sprechen?
Es ist kein Zufall, dass wir uns bei ieteam vor über einem Jahrzehnt in Ländern wie Mexiko, Kolumbien und Brasilien niedergelassen haben, die wir für die Gewinnung und Anwerbung von Talenten und Fachkräften als strategisch erachten. Unsere Kollegen in diesen Ländern arbeiten seit einiger Zeit intensiv für unterschiedliche Kunden in ganz Europa, um den hohen Einstellungsbedarf zu decken. Sie bauen Netzwerke zu Ausbildungsinstituten und Universitäten aus und sprechen Talente und Professionals direkt an. Sie präsentieren die unterschiedlichen Regionen und die Chancen in Europa, um die Kandidaten von einer Einwanderung zu überzeugen und diese für europäische Unternehmen gewinnen zu können. Denn je nach Berufsfeld, ist die Attraktivität nach Europa umzusiedeln, keine Selbstverständlichkeit mehr.
Seit Ende der Pandemie konnten wir eine zunehmende Intensität und Engagement europäischer Unternehmen im Wettbewerb, lateinamerikanische Talente anzuziehen, feststellen. Das Problem, lokale Fachkräfte einzubeziehen und sie zu halten, ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Die üblichen Strategien wie Umschulungen, Personalmarketing, interne Weiterbildungen von Mitarbeitern ohne Erfahrung, das Rekrutieren von Kandidaten in Nachbarländern, sind nicht mehr ausreichend. Es war letzten Endes auch nur eine Frage der Statistik...Die Babyboomer gehen in den Ruhestand und es gibt nur noch halb so viele Jungen Menschen, um den Bedarf zu decken.
Um kurz- und mittelfristig wettbewerbsfähig zu sein, müssen Fachkräfte aus Ländern mit einem guten Ausbildungssystem, einer angemessenen demografischen Alterspyramide, in denen wir ein wettbewerbsfähiges Angebot anbieten können und die aufgrund von Sprache und Kultur über eine hohe Anpassungswahrscheinlichkeit verfügen, in die Rekrutierungsprozesse einbezogen werden.
Deshalb konzentrieren wir uns auf Lateinamerika!
Wir haben Vereinbarungen mit lateinamerikanischen Universitäten sowie mit verschiedenen Berufsverbänden in den Bereichen Technologie, Industrie und Gesundheit unterzeichnet und sind dem Pacific Alliance Network for Talent beigetreten.
Dort treffen wir zwar jedes Jahr auf starke Wettbewerber, wie Kanadier, Norweger, Japaner... die Verträge unterzeichnen, eine Arbeitgebermarke schaffen und umfangreiche Auswahlverfahren für ihre Unternehmen durchführen. Wir sehen vor Ort, wie Kanada in den letzten 4 Jahren 24.000 IT-Programmierer und Ingenieure aus Lateinamerika eingestellt hat. Sie haben vielleicht auch bessere Gehaltsangebote, aber unser Wettbewerbsvorteil wird durch emotionale Faktoren wie Sprache, Lebensweise, Kultur und soziale Absicherung bestimmt, was es den Menschen leichter macht, sich einzugliedern und anzupassen und hier in Europa ein neues Leben zu beginnen.
Wie gesagt, der Wettbewerb um die Talente ist stärker geworden. Deutsche Institutionen und große Unternehmen haben dies bereits erkannt und handeln. Kooperationsvereinbarungen werden getroffen, die Visabestimmungen werden vereinfacht und große Unternehmen schaffen und sponsern vor Ort Angebote in technischen Ausbildungszentren. Die Weichen werden gestellt und auch für KMU werden die Voraussetzungen immer attraktiver.
Unser Fazit ist, dass wir mittlerweile viele Möglichkeiten haben, qualifizierte Talente in LATAM zu gewinnen und in den Unternehmen sehr interessante Schritte und Veränderungen unternommen werden...wir sollten jedoch den Takt und die Intensität erhöhen. Wir sind unterwegs und geben Gas, bist du mit dabei?
... Über strategische Talentplanung, Onboarding und Integration sprechen wir an einem anderen Tag.